|
Trance-Grooves
Leitung: Herman Kathan und Ulrike Strobel
Eine zweijährige Fortbildung zur Musik indigener Trance-Kulte und
tranceinduzierender Methoden.
Die
kommende Fortbildung „Trance-Grooves“ wird bereits der vierte
Zyklus sein, in dem sowohl Rhythmen westafrikanischer und brasilianischer
Trance-Kulte als auch unterschiedliche Trance-Techniken fundiert unterrichtet
und erfahrbar gemacht werden.
Aufgrund der reichen Erfahrungen der vergangenen Fortbildungen wird
es ab dem kommenden Zyklus eine Erweiterung des Leitungsteams geben.
Die gesamte Fortbildung wird von Herman Kathan zusammen mit Ulrike Strobel
geleitet werden. Das Team wird als polare Struktur sich gegenseitig ergänzend
arbeiten und dadurch den Weg für ein breites Erfahrungsfeld öffnen.
Sowohl Herman Kathan als auch Ulrike Strobel setzen jeweils unterschiedliche
Schwerpunkte, die sich in ihrer bisherigen Zusammenarbeit bereits in
anderen Seminaren fruchtbar ergänzt haben. Die Erfahrung und Aufarbeitung
der Tranceerlebnisse, eingebettet in das erfrischende Erlernen und Musizieren
traditioneller Trance-Rhythmen, begleitet von der notwendigen Theorie über
die Inhalte der Fortbildung, wird ein breites Spektrum abbilden, von
dem jede/r reichhaltig profitieren kann, der/die sich auf die vielfältigen
Prozesse einlässt.
Wer die Arbeit von Herman Kathan als auch Ulrike Strobel bereits kennt,
ist vielleicht schon mit unterschiedlichsten tranceinduzierenden Methoden
vertraut, und auch der Zustand einer Trance stellt unter Umständen
kein Novum mehr dar. Für andere kann eine Tranceerfahrung Neuland
sein, das darauf wartet, mit der Lust am Abenteuer nach und nach entdeckt
zu werden.
In den vergangenen Jahrzehnten haben sich das Verständnis und die
Einordnung von Trance deutlich gewandelt. Eine umfassende wissenschaftliche
Auseinandersetzung mit verändertem Wachbewusstsein hat das weit
gefasste Phänomen der Trance aus einem Schattendasein herausgeführt.
Was noch bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts der Hysterie verdächtigt
wurde, wird heute als ein Mittel erkannt, die in uns schlummernden Potentiale
zu entdecken, zu artikulieren und schließlich zu realisieren. Veränderte
Wachbewusstseinszustände reichen von innerer Achtsamkeit bis zu
tiefen Trancezuständen, von der in sich gekehrten, vollkommenen
enstatischen Ruhe, bis zum Tanz, in dem der/die Einzelne ekstatisch aus
sich heraus tritt und das in die Welt bringt, was bisher im Innern verborgen
war. Mit den so erschlossenen inneren Sinnen sind wir in der Lage, andere
Wirklichkeiten unserer Existenz wahrzunehmen, die sich in Intuition,
Inspiration und Spontaneität ausdrücken.
Unterschiedlichste Personen machen sich heute die Wirkungen von Trance
zu Nutze: Künstler schöpfen daraus ihre Kreativität, Therapeuten
hilft sie, Veränderungsprozesse zu initiieren, und für viele
ist Trance schlichtweg der Zugang zur Lebensfülle, die uns eingeboren
ist, und die zur Entfaltung drängt. Trance kann uns den Zugang zu
unserem Unbewussten und zu unseren Ressourcen erschließen und öffnen.
Nicht zuletzt können uns Trancezustände die spirituelle Dimension
von uns Selbst und der Musik erschließen. Dadurch kann sich auch
unsere Beziehung zur Musik und zu unserer Musizierpraxis grundlegend ändern.
Für Musiker ist Trance nicht nur Mittel zum Zweck, sondern der unmittelbare
Schöpfungsakt von Musik, die live gespielt wird. Trance bedeutet
hier das Eintauchen in eine Wahrnehmungsstruktur, die eine immense Fülle
von Informationen zur Verfügung stellt, die man bei alltäglichem
Wachbewusstsein nicht verknüpfen kann. Musizierend gewinnen Musiker
zu diesen Informationen Zugang und können daraus nicht nur genuine
Musik schöpfen, sondern im musikalischen Ausdruck persönliche
Veränderungsprozesse in Gang setzen. Diese können auch durch
das reine Hören von Musik angestoßen werden, die tranceinduzierende
Strukturen berücksichtigt.
Anbetracht der umfassenden Wirkung von Trance wundert es nicht, dass
archaische Musik, die im Zentrum traditioneller und indigener Gesellschaften
steht, voll von tranceinduzierenden Elementen ist.
Zeit ihres Lebens dieser enormen Kraft bewusst, haben sich Herman Kathan
und Ulrike Strobel unter ihrem je eigenen Blickwinkel seit dem Beginn
ihrer beruflichen Tätigkeit sowohl theoretisch als auch praktisch
mit unterschiedlichen Trancestrukturen auseinandergesetzt. Sowohl die
therapeutischen, als auch die musikalischen Aspekte sind Kernkompetenzen
von beiden. Ulrike Strobel fokussierte sich bisher stärker auf erstere,
Herman Kathan auf zweitere.
Die
Musik von Trance-Kulten in Westafrika und Brasilien, insbesondere die
der Djina-Kulte, diverser Masken-Kulte und des Candomblé,
hat Kathan eingehend über Jahrzehnte hinweg studiert.
Die Vermittlung dieser Rhythmen und deren Solofiguren samt dem ihnen
innewohnenden energetischen Potenzial ist das zentrale Anliegen der Fortbildung „Trance-Grooves“.
Auch andere tranceinduzierende Rhythmen, die nicht explizit in Trance-Kulten
Verwendung finden, werden vermittelt. Mythische, psychologische, philosophische,
und nicht zuletzt daraus resultierende praktische Inhalte ergänzen
die Fortbildung.
Klangarchetypen sind einer der Schwerpunkte in der Arbeit von Ulrike
Strobel. Sie stellen eine eher westliche Herangehensweise an den Erfahrungsschatz
dar, der in afrikanischen Kulturen mit Hilfe tranceinduzierender Grooves
erschlossen wird. Die durch die Trance hervorgerufenen Erlebnisse, Erinnerungen
oder manchmal auch schmerzlichen traumatischen Erfahrungen werden psychotherapeutisch
einfühlsam miteinander aufgearbeitet. Auf beiden Wegen werden wir
parallel unterwegs sein. Basierend auf westlichen tranceinduzierenden
Methoden werden die Teilnehmer die erlernte traditionelle Musik auch
selbst erfahren, erforschen und für die Entfaltung der eigenen personalen
Strukturen nützen können.
Trance-Musik indigener Völker gehört oft zu den komplexesten
Strukturen, die diese Kulturen hervorgebracht haben. Deshalb erfordert
sie einen erfahrenen und fortgeschrittenen Umgang mit Perkussionsmusik.
Selbst professionelle Rhythmiker werden ihre Herausforderung in dieser
Musik finden. Wer die Fortbildung „Djembé Pur“ bei
Kathan oder eine vergleichbare Fortbildung bei anderen Musikern gemacht
hat, hat beste Voraussetzungen für die Fortbildung „Trance-Grooves“.
Es sei hier deutlich darauf hingewiesen, dass ein sehr großer Teil
der in Trance-Grooves unterrichteten Musik sehr komplex ist. Indigene
Trancemusik sollte nicht mit dem verwechselt werden, was landläufig
unter „meditativer“ Musik verstanden wird, und was Jahre
lang unter dem Label der „New Age Musik“ vermarktet wurde.
Dagegen ist eine Vorerfahrung mit tranceinduzierenden Methoden nicht
Voraussetzung für eine Teilnahme.
Außer an interessierte Musiker und Musikliebhaber richtet sich
diese Fortbildung auch insbesondere an musikalisch entsprechend vorgebildete
(Musik-)Therapeuten, Lehrer und in anderen sozialen Berufen Tätige.
Prinzipiell sind alle Personen zu dieser Fortbildung willkommen, die
an der Thematik interessiert sind und sich in intensiver und übender
Form mit den Grooves und deren Wirkung auseinandersetzen wollen, die
Inhalt dieser Fortbildung sind. Das beinhaltet auch ein gewisses Maß an
mutiger Selbstreflexion und der Bereitschaft, sich der Gruppe mitzuteilen.
Der zeitliche Umfang, der für das Erlernen der Rhythmen auf der
einen Seite und für die Erfahrung und Aufarbeitung der Musik mit
diversen Trancetechniken auf der anderen Seite benötigt wird, wird
sich ungefähr die Waage halten.
Das Leitungsteam:
|